Navigieren in Reichenburg

richäburg.füränand

«richäburg.füränand» - Wie wollen wir in Reichenburg alt werden?

Die Frage nach dem «wie» stellte sich unser damaliger Heimleiter, Matthias Radtke, zusammen mit seinen Mitarbeitenden immer wieder. Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum nach A. Antonovsky zeigt auf, dass die Gesundheit kein fixer Zustand ist, sondern ja nach Einfluss-/Stressfaktoren mehr auf der kranken oder gesunden Seite empfunden wird. Aus diesen Grundüberlegungen war uns schnell klar, dass für unsere ältere Bevölkerung die Infrastruktur allein für ein würdiges und befriedigendes Leben im Alter nicht ausreichen wird. 

Unser Ansatz: Unter Einbezug der genannten Fakten hat Herr Matthias Radtke ein Konzept für das Rundherum, die sogenannten «weichen» Faktoren oder eben den Menschen erstellt. Mit «richäburg.füränand» soll eine ganzheitliche, generationenübergreifende integrierte Versorgung im angestammten Sozialraum realisiert werden. Mit dem Ansatz der «Caring Communities» sollen Kooperationen aller Akteure gezielt gefördert, alle Generationen angesprochen und das private Umfeld der älteren Menschen nach Möglichkeit systematisch miteinbezogen werden. Durch die Förderung durch das Migros Kulturprozent, der Carl Elsener Stiftung und vorallem der Age-Stiftung konnte die Umsetzung für das Heim wie auch die Gemeinde kostenneutral initiiert werden.

Was ist bis jetzt passiert: Die grossen Mitwirkungsveranstaltungen von 2018 mit den Akteuren (25) und andererseits mit der Bevölkerung waren für das Verständnis und die Akzeptanz sehr wichtig.

Bereits im Jahr 2018 konnte im Alters- und Pflegeheim eine regionale Koordinationsstelle für Altersfragen eingerichtet werden. Diese konnte bereits in den ersten 6 Monaten nachweisen, dass durch die Beratung und Betreuung der Stelle für sechs Mitmenschen intermediäre Lösungen gefunden werden konnten. D.h. also die Menschen zu Hause bleiben konnten und im Moment nicht ins Heim mussten.

Der Gemeinderat hat anlässlich der Klausur sich entschlossen diesem Ansatz zu unterstützen und auf das Jahr 2019 das gemeinderätliche Ressort richäburg.füränand mit einem entsprechenden Budget einzuführen.

Im Jahr 2019 hat sich dann der Verein Generationentreff gegründet und bietet in einem ehemaligen Kindergarten die vielfältigsten und generationsübergreifende Angebote an, oder wird von entsprechenden Vereinen benutzt.

Anfangs 2020 verliess uns dann leider der Motor dieser Sache, Matthias Radtke. Da der neue Heimleiter sachgemäss sich zuerst um andere Herausforderungen zu kümmern hatte und durch Corona vieles nicht durchgeführt werden konnte, haben wir einiges noch nicht zum Fliegen gebracht.

Nächste Schritte: Damit das Thema weitergelebt wird und wir gewisse Strukturen und Rahmenbedingungen mitbekommen, macht die Gemeinde beim kantonalen Aktionsprogramm «altersgerechte Gemeinde» mit. Hier haben unter engagierter Mitwirkung der schweizerischen Gesundheitsstiftung «Radix» bereits erfolgreiche Mitwirkungsveranstaltungen stattgefunden und es haben sich Senior*innen für den Lead zum Umsetzen von erarbeiteten Projekten gemeldet.